Für eine lebendigere Innovationskultur

Knapp 100 Gäste fanden sich ein, zum Sommerempfang des Vereins „Impulse für Passau“ im Glaspalast. Die Initiative will sich in Prozesse der Stadtentwicklung einbringen, mit neuen, ganzheitlichen, zukunftsorientierten Denkansätzen und so eine Mitgestaltungskultur aufbauen.

Vorsitzender Dr. Fritz Audebert begrüßte auf dem Vorplatz zum Eingang der Mariahilfstiege unter anderem Bürgermeister Andreas Rother, Domdekan Dr. Michael Bär, den neuen Präsidenten der Universität Passau, Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Stadtrat Jonas Weidenthaler sowie den CSU-Kreisvorsitzenden Prof. Dr. Holm Putzke. Auch viele Unternehmer waren beim Empfang vertreten.

Die Passauer Stadtführerinnen Veronika Steinhofer und Rosemarie Waldherr führten in die Geschichte des Veranstaltungsortes ein, während die Gäste nach einem Sektempfang die Wallfahrtsstiege Mariahilf erklommen. Florian Weichselbaumer präsentierte den Gästen in seinem Fotostudio im Glaspalast zusammen mit Hausherr Rudolf Ramelsberger das impulsträchtige Projekt „growhouse“, das er zusammen mit anderen Start-ups gleich daneben gegründet hat.

Vorstandsmitglied Karl Riesinger skizzierte die Ziele des Vereins. Diese drücken sich insbesondere in der Initiative ‚Stadt der Zukunft‘ aus. Ulm, Berlin Charlottenburg, Freiburg in Breisgau, Dresden… Sie alle seien „Zukunftsstädte“, zumindest im Rahmen eines Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In diesem bringen Vertreter aus der kommunalen Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Maßnahmen und Konzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung zusammen.

 
 

Riesinger trug eine Wunschliste vor: Passau wäre noch viel schöner mit einer lebendigen Innovationskultur. Er sprach von Mehrgenerationshäusern und davon, andere Länder und Städte zum Vorbild zu nehmen. Ein Beispiel sei das Wiener Projekt „Gleis 21“, ein soziokratisches, konsequent selbstorganisiertes Gemeinschaftswohnprojekt. Da die Zahl der älteren Bevölkerung steige, reiche ein – und meine er es noch so gut – Seniorenbeirat für die Stadt Passau nicht, um die Belange der „Silver Society“ einzubringen.

Riesinger hob zudem die kulturelle Fülle der Stadt Passau hervor: Im Vergleich würden in der Dreiflüssestadt 50 Prozent mehr kulturelle Veranstaltungen stattfinden als in München. Der Verein wünsche sich eine Leitidee für die Kultur in der Stadt Passau. Als gutes Beispiel gehe da Regensburg voraus. Veranstalter würden sich zusammensetzen, um gemeinsam zu organisieren. Corona stelle alle vor neue Herausforderungen.

Für die musikalische Umrahmung des Events sorgte Flüchtlingsseelsorger Pfarrer Dr. Michael Gnan, der am Cello brillierte, begleitet von einem syrischen Flüchtling, der arabische Texte rezitierte. Die Gäste des Sommerempfangs waren zu Spenden aufgerufen, die der Verein im Anschluss der Veranstaltung zwei Passauer Künstlervereinigungen, „Passauer Saiten“ und „Zauberberg“, zur Verfügung stellte. „Gerade in Zeiten von Corona darf die Kunst nicht auf der Strecke bleiben“, betonte Vorsitzender Dr. Fritz Audebert.